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Windsurfen / Kitesurfen


Im Süden der zu Spanien gehörenden kanarischen Insel Teneriffa können sich Wind- und Kitesurfer über ausgezeichnete und nahezu einzigartige Grundvoraussetzungen für ihren Lieblingssport freuen. Dies vor allem deshalb, weil an den hochfrequentierten Orten Windstärken von 3 bis 5 auf der Beaufort-Skala noch keineswegs das Ende, sondern vielmehr eher den gemäßigteren Durchschnitt der Messlatte markieren. Auch Werte von 7 oder 8 bis hin zu 9 sind hier keine Seltenheit, was primär auf die Lage der klimarelevanten Flüsse zurückzuführen ist. Durch das ineinandergreifende Zusammenspiel des Humboldt-Stromes mit dem Nordost-Passat entsteht das für Teneriffa typische Gefälle zwischen einem eher wellenreichen und milderen Klima im Norden der Insel und dem für Wind- und Kitesurfer so elementar wichtigen starken Wind im Süden der Insel.

Darüber hinaus liegt die Wassertemperatur konstant bei etwa 20 Grad Celcius, weshalb man beim Surfen im Normalfall auf spezielle Windanzüge getrost verzichten kann. Angenehm ist daneben auch die Lufttemperatur, die zwischen circa 17 und knapp 30 Grad variiert und damit ein äußerst komfortables Grundsetting für diese Wassersportarten bietet. Diese Werte werden ganzjährig erreicht und erlauben daher, beispielsweise dem heimatlichen Weihnachtstrubel ein Schnippchen zu schlagen und sich aufs Wasser zu begeben, während zu Hause allenfalls Schneematsch die Straßen bedeckt.

Obgleich aufgrund der starken Winde die weltweit nahezu einmalige Möglichkeit besteht, sich das ganze Jahr hindurch auf Teneriffa sportlich zu betätigen, verbleibt natürlich ein gewisses Restrisiko für den planenden Urlauber. Denn es kann nicht mit letzter Gewissheit ausgeschlossen werden, dass jedenfalls in den Wintermonaten zumindest phasenweise ein etwas laueres Lüftchen über die Insel weht. So ist es durchaus denkbar, dass über einen Zeitraum von ungefähr ein bis zwei Wochen die Beaufort-Skala den Wert von 3 nicht überschreitet oder sogar nicht einmal erreicht. Den Anfängern auf dem Gebiet des Wind- und Kitesurfens mag dies jedoch bisweilen ganz gelegen kommen, da bei moderaterem Windgang ihr Können noch nicht über Gebühr gefordert wird. Freilich können insbesondere die Kitesurfer bei allzu schwacher Luftbewegung ihrem Hobby letztlich gar nicht mehr nachgehen.

Ein besonderer Anziehungspunkt für Freunde des risikoreicheren Wassersportes liegt tief im Süden Teneriffas. Die Rede ist von El Médano, einem von knapp 6.000 Menschen bewohnten Ortsteil der Gemeinde Granadilla de Abona. Die Winde wehen in diesem international bekannten ehemaligen Fischerdorf besonders kräftig und sind zudem auch verhältnismäßig verlässlich vorherzusehen. Insoweit ist es kaum verwunderlich, dass die touristische Struktur vor Ort nahezu ausschließlich von Wind- und Kitesurfern geprägt wird. Sie müssen insbesondere nicht mit Schwimmern konkurrieren, da diese sich schon aus Sicherheitsgründen nicht zwischen Brettern und Boards ins Wasser begeben. Für Anfänger ist es jedoch nicht sonderlich ratsam, ihre ersten Erfahrungen mit ihrem neuen Hobby gerade in El Médano zu sammeln, da der Wind hier mitunter böenartig weht und zumindest dann eine sichere und routinierte Beherrschung des eigenen Sportgerätes gefragt ist. Dies umso mehr, weil bei einem zu starken Abdriften die Gefahr droht, geradewegs in den Atlantik getrieben zu werden. Weniger risikobelastet ist die Lage natürlich dann, wenn einem ein Lehrer mit Hilfestellungen und wachsamem Auge zur Seite steht; einen solchen Experten sollte man gerade als Novize in einer der zahlreichen Surfschulen vor Ort aufsuchen und zur persönlichen Betreuung engagieren. Freilich muss man hierzu die spanische Sprache nicht beherrschen, da wegen des signifikanten Touristenaufkommens Englisch und Deutsch hier gängig sind.

Wer weiter fortgeschritten ist oder wirklich gute Surfer zumindest als Zuschauer in Aktion erleben möchte, für den ist eine Stippvisite nach El Cabezo obligatorisch. Hierbei handelt es sich um eine ungefähr 1,5 Kilometer lange Bucht nördlich von El Médano. An der Südostküste von Teneriffa und nahe beim Flughafen gelegen, weht der Nordost-Passat hier besonders frei und ungebremst und bringt so manche druckvolle Dünungswelle hervor. Bei diesen Voraussetzungen sollten Anfänger ohne professionelle Unterstützung aber tunlichst Abstand vom Wind- oder Kiteboarden nehmen.






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