Feste / Feiertage
Die Tinerfeños haben sich im Laufe der Jahrhunderte eine raffinierte, abwechslungsreiche Küche, bestehend aus einer Mixtur von traditionellen altkanarischen, bäuerlichen Speisen und verschiedenen Rezepturen diverser auf Teneriffa angelandeter Seefahrer, zusammengestellt. Auch so mancher, vom auswärtigen europäischen Festland stammende Neubürger hat in den vergangenen Jahrzehnten zu weiteren Veränderungen der Inselkühe beigetragen. Viele der schweren altbäuerlichen Rezepte haben so einen Schub in Richtung Leichtigkeit und Raffinesse bekommen.
Einige der traditionellen Gerichte sind jedoch nach wie vor beinahe unverändert erhalten geblieben. Vor allem, weil sie auf der Basis von viel frischem Gemüse sowie verschiedenen heimischen Fleisch- oder Fischsorten hergestellt werden. Ein klassisches Beispiel für ein solches Gericht ist der Puchero canario, ein reichhaltiger Eintopf, der auch auf keiner de hiesigen Speisekarten fehlen wird. Er wird aus unterschiedlichem Gemüse, wie Kichererbsen, Kartoffeln, Kürbis, Mais, Kohl, Karotten, Stachelgurken und Zwiebeln und bis zu fünf verschiedenen Fleischsorten hergestellt. Dieses sind Hammel-, Lamm, Hühnchen-, Rind- oder auch Schweinefleisch. Zum Würzen wird sehr gerne die pikante Blut- und Paprikawurst Chorizo verwendet. Daneben dienen Knoblauch, Kümmel, Safran und Petersilie als meistverwendete Gewürze. Die Brühe des Puchero wird häufig mit Gofio, der traditionellen Speise der Hirten, angedickt.
Gofio ist Mehl aus geröstetem Mais oder Weizen, aus dem, je nachdem, wie es Verwendung finden soll, kleine Teigbälle oder auch Teigbrei hergestellt werden. Neben Gofio findet häufig auch Mojo, eine scharfe Paprika-Chili-Soße in vielerlei Speisen Verwendung. Die Soße gibt es auch in einer grünen Variante mit Korianderkraut. Hier wird sie dann Mojo verde oder auch Cilantro genannt.
Mojo wird auch besonders gerne zu einem anderen Gericht, das es inzwischen weit über die Kanaren hinaus zu Popularität gebracht hat, gereicht. Es handelt sich dabei um die so genannten Papas arrugadas, kleine schwarze Runzelkartoffeln mit Meersalzkruste, die mit Schale verspeist werden. Diese Kartoffelspezialität wird in jedem Gasthaus der Insel zubereitet. Kartoffeln zählen auf den Kanaren generell zu den wichtigsten und vielfach gehuldigten Lebensmitteln. An die 50 verschiedene Sorten werden auf den Inseln angebaut. Die am meisten verwendeten Kartoffeln sind zum einen die der Sorte Bonita ("die Schöne") und zum anderen die der Sorte Negra ("die Schwarze"). Die aus ihnen kreierten Beilagen werden auch gerne zu traditionellen Fleischgerichten, wie gekochtem Cabrito (Zicklein), Cordero (Lamm) oder Conejo (Kaninchen) gegessen, die generell mit Knoblauch, Pfeffer, Paprika, groben Meersalz und einer Reihe von Kräutern, wie Koriander, Thymian und Oregano gewürzt werden.
Im Landesinneren von Teneriffa wird man neben den schon genannten Speisen vor allem gebratene Fleischsorten oder ein daraus gemischtes Gulasch serviert bekommen.
Als Nachtisch lassen sich die Tinerfeños gerne Eiscreme oder Flan, einen auf dem spanischen Festland entstandenen Vanillepudding mit Honig und Karamell, schmecken.
Zum Essen trinken sie zumeist einen der Insel-Rotweine, die in der Nähe von Teguise oder Tacoronte angebaut werden. Am Nachmittag wird gerne ein Espresso oder ein Café cortado (Kaffee mit Michschaum) getrunken. Dazu gibt es Obst oder verschiedene Früchtekuchen nach alten Hausrezepten.
Insgesamt kann man es sich kulinarisch zu jeder Zeit auf Teneriffa so richtig gut gehen lassen.